Geschäftsbericht 2024

Konzernlagebericht

Ertragslage

Ertragslage des Konzerns

Im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 erwirtschaftete der Volkswagen Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 324,7 (322,3) Mrd. € und erreicht damit insbesondere aufgrund der positiven Umsatzentwicklung im Konzernbereich Finanzdienstleistungen das Vorjahresniveau. Der Volkswagen Konzern erzielte 80,9 (81,5) % seiner Umsatzerlöse im Ausland. Das Bruttoergebnis nahm um 1,5 Mrd. € auf 59,5 Mrd. € ab. Die Bruttomarge reduzierte sich in der Folge auf 18,3 (18,9) %.

Im Geschäftsjahr 2024 belief sich das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns auf 19,1 (22,5) Mrd. €. Die operative Umsatzrendite betrug 5,9 (7,0) %. Das niedrigere Ergebnis resultierte im Wesentlichen aus einer leicht negativ wirkenden Preis- und Mixentwicklung sowie aus höheren Abschreibungen und Vorleistungen für neue Produkte. Im Berichtsjahr fielen zudem im Bereich Pkw Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen an, denen die Auflösung personalbezogener Rückstellungen in Höhe von rund 1 Mrd. € als Folge des im Geschäftsjahr erzielten Tarifergebnisses bei der Volkswagen AG entgegenstand. Im Bereich Power Engineering waren Aufwendungen im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Geschäftsbereichs MGT-Gasturbinen der MAN Energy Solutions zu berücksichtigen. Von Januar bis Dezember 2024 hatten zudem gestiegene Zinsaufwendungen, höhere Risikokosten und Währungskursverluste im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der Volkswagen Bank Rus einen negativen Einfluss auf das Operative Ergebnis des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen. Im Vorjahr belastete die Fair-Value-Bewertung von Derivaten außerhalb des Hedge Accounting mit −3,2 Mrd. € das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns.

Das Finanzergebnis lag mit −2,3 (0,6) Mrd. € unter dem Wert des Vorjahres. Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen war unter anderem aufgrund der gesunkenen Ergebnisse der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen geringer als ein Jahr zuvor. Aus der finalen Abwicklung der Argo AI ergab sich im dritten Quartal 2024 ein Ertrag. Im Übrigen Finanzergebnis führten vor allem die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit Northvolt zu einem unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis.

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG NACH KONZERNBEREICHEN

 

 

VOLKSWAGEN KONZERN

 

AUTOMOBILE1

 

FINANZDIENST­LEISTUNGEN

Mio. €

 

2024

 

20232

 

2024

 

20232

 

2024

 

20232

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

324.656

 

322.284

 

265.887

 

268.156

 

58.769

 

54.128

Kosten der Umsatzerlöse

 

−265.184

 

−261.299

 

−214.470

 

−215.033

 

−50.714

 

−46.266

Bruttoergebnis

 

59.472

 

60.985

 

51.417

 

53.123

 

8.055

 

7.862

Vertriebskosten

 

−22.320

 

−21.345

 

−21.124

 

−20.310

 

−1.196

 

−1.035

Verwaltungskosten

 

−12.754

 

−12.729

 

−10.225

 

−10.009

 

−2.529

 

−2.720

Sonstiges betriebliches Ergebnis

 

−5.338

 

−4.382

 

−4.127

 

−4.061

 

−1.211

 

−321

Operatives Ergebnis

 

19.060

 

22.528

 

15.941

 

18.742

 

3.119

 

3.786

Operative Umsatzrendite (in %)

 

5,9

 

7,0

 

6,0

 

7,0

 

5,3

 

7,0

Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen

 

375

 

2.291

 

526

 

2.236

 

−151

 

55

Zinsergebnis und Übriges Finanzergebnis

 

−2.629

 

−1.720

 

−2.655

 

−1.644

 

26

 

−76

Finanzergebnis

 

−2.255

 

570

 

−2.130

 

592

 

−125

 

−22

Ergebnis vor Steuern

 

16.806

 

23.099

 

13.811

 

19.335

 

2.994

 

3.764

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

−4.411

 

−5.237

 

−3.137

 

−4.156

 

−1.274

 

−1.081

Ergebnis nach Steuern

 

12.394

 

17.861

 

10.674

 

15.178

 

1.720

 

2.683

1

Inklusive Zuordnung der Konsolidierung zwischen den Konzernbereichen Automobile und Finanzdienstleistungen.

2

Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IAS 8).

UMSATZANTEILE NACH MÄRKTEN 2024

in Prozent

Umsatzanteile nach Märkten (Tortendiagramm)
UMSATZANTEILE NACH BEREICHEN 2024

in Prozent

Umsatzanteile nach Bereichen (Tortendiagramm)

Im Geschäftsjahr 2024 nahm das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Konzerns um 6,3 Mrd. € auf 16,8 Mrd. € ab. Die Umsatzrendite vor Steuern ging auf 5,2 (7,2) % zurück. Aus den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergab sich ein Aufwand in Höhe von 4,4 (5,2) Mrd. €, die resultierende Steuerquote belief sich auf 26,3 (22,7) %. Das Ergebnis nach Steuern sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Mrd. € auf 12,4 Mrd. €.

Ertragslage im Konzernbereich Automobile

Im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 lagen die Umsatzerlöse des Konzernbereichs Automobile mit 265,9 (268,2) Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres. Die Umsatzerlöse im Bereich Pkw erreichten die Größenordnung des Vorjahres, im Bereich Nutzfahrzeuge lagen sie auf Vorjahresniveau und im Bereich Power Engineering konnten sie spürbar gesteigert werden. Die Geschäftsentwicklung des Konzerns auf dem chinesischen Pkw-Markt schlägt sich im Wesentlichen nur in Form von Lieferungen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen in den Umsatzerlösen des Konzerns nieder, da unsere chinesischen Joint Ventures At Equity bilanziert werden.

Die Kosten der Umsatzerlöse waren im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die hierin enthaltenen ergebniswirksam verrechneten Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen insbesondere aufgrund höherer Abschreibung auf aktivierte Entwicklungskosten. Volumenbedingt gesunkene Materialaufwendungen und die Auflösung personalbezogener Rückstellungen als Folge des im Geschäftsjahr bei der Volkswagen AG erzielten Tarifergebnisses hatten einen positiven Einfluss. Die Forschungs- und Entwicklungskostenquote (F&E-Quote), definiert als Anteil der gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten an den Umsatzerlösen im Konzernbereich Automobile, lag im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 mit 7,9 (8,1) % unter dem Vorjahr. Die Investitionsquote, die sich aus der F&E- und Sachinvestitionsquote zusammensetzt, belief sich auf 14,3 (13,5) %. Hierin enthalten ist der Erwerb von Lizenzen von Rivian, der 0,5 %-Punkte ausmacht.

Im Geschäftsjahr 2024 legten sowohl die Vertriebskosten – unter anderem infolge von gestiegenen Vermarktungskosten – als auch die Verwaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr leicht zu; auch ihr jeweiliger Anteil an den Umsatzerlösen erhöhte sich. Das Sonstige betriebliche Ergebnis lag bei −4,1 (−4,1) Mrd. €. Im Bereich Pkw fielen im Berichtsjahr Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Vorjahr wirkten Effekte aus der Fair-Value-Bewertung von Derivaten außerhalb des Hedge Accounting belastend.

Das Operative Ergebnis des Konzernbereichs Automobile belief sich im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 auf 15,9 Mrd. €; das waren 2,8 Mrd. € weniger als im Vorjahr. Eine leicht negativ wirkende Preis-, und Mixentwicklung, höhere Abschreibungen und höhere Vorleistungen für neue Produkte sowie Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen hatten einen negativen Einfluss, die Auflösung personalbezogener Rückstellungen als Folge des im Geschäftsjahr erzielten Tarifergebnisses bei der Volkswagen AG hatte einen gegenläufigen Effekt. Im Bereich Power Engineering waren Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufgabe des MGT-Gasturbinen Neubau-Geschäfts der MAN Energy Solutions zu berücksichtigen. Im Vorjahr belastete zudem die Fair-Value-Bewertung von Derivaten außerhalb des Hedge Accounting das Operative Ergebnis. Die operative Umsatzrendite sank auf 6,0 (7,0) %. Aus unseren At Equity einbezogenen chinesischen Joint Ventures berücksichtigen wir im Operativen Ergebnis im Wesentlichen nur das Ergebnis aus den Lieferungen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen sowie Lizenzeinnahmen, da die Ergebnisse dieser Joint Ventures im Finanzergebnis bilanziert werden.

Ertragslage im Konzernbereich Finanzdienstleistungen

Von Januar bis Dezember 2024 übertrafen die Umsatzerlöse des Finanzdienstleistungsbereichs volumenbedingt mit 58,8 Mrd. € den Vorjahreswert um 8,6 %. Die Kosten der Umsatzerlöse erhöhten sich insbesondere aufgrund sehr stark gestiegener Zinsaufwendungen und volumenbedingt höherer Abschreibungen auf die Restwerte von vermieteten Fahrzeugen. Das Bruttoergebnis lag in der Folge bei 8,1 (7,9) Mrd. €.

Das Operative Ergebnis des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen fiel mit 3,1 (3,8) Mrd. € niedriger aus als im Vorjahr. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus höheren Risikokosten sowie aus realisierten Währungskursverlusten im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der Volkswagen Bank Rus. Die operative Umsatzrendite verringerte sich auf 5,3 (7,0) %. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern belief sich auf 6,8 (8,8) %.

ERTRAGSLAGE IN DEN BEREICHEN PKW, NUTZFAHRZEUGE UND POWER ENGINEERING VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER

Mio. €

 

2024

 

20231

 

 

 

 

 

Pkw

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

215.371

 

218.380

Operatives Ergebnis

 

11.389

 

14.663

Operative Umsatzrendite (in %)

 

5,3

 

6,7

 

 

 

 

 

Nutzfahrzeuge

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

46.183

 

45.731

Operatives Ergebnis

 

4.218

 

3.714

Operative Umsatzrendite (in %)

 

9,1

 

8,1

 

 

 

 

 

Power Engineering

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

4.333

 

4.044

Operatives Ergebnis

 

335

 

366

Operative Umsatzrendite (in %)

 

7,7

 

9,0

1

Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IAS 8).

Bruttomarge
Mit der Bruttomarge wird der prozentuale Anteil des Bruttoergebnisses an den Umsatzerlösen innerhalb einer Periode ermittelt. Die Bruttomarge gibt Auskunft über die Profitabilität nach Kosten des Umsatzes.
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Eigenkapitalrendite vor Steuern
Mit der Eigenkapitalrendite wird das Verhältnis von Gewinn vor Steuern und durchschnittlichem Eigenkapital einer Periode in Prozent dargestellt. Sie ist ein Indikator für die Ertragskraft des Unternehmens und gibt die Verzinsung des Eigenkapitals wieder.
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Steuerquote
Bei der Steuerquote handelt es sich um das in Prozent angegebene Verhältnis zwischen den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Gewinn vor Steuern. Die Steuerquote zeigt den Anteil, der vom erwirtschafteten Gewinn als Steuern abzuführen ist.
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Umsatzrendite vor Steuern
Als Umsatzrendite ist das in Prozent ausgedrückte Verhältnis von Gewinn vor Steuern und Umsatzerlösen innerhalb einer Periode definiert. Sie zeigt die Höhe des je Umsatzeinheit erwirtschafteten Gewinns. Die Umsatzrendite gibt Auskunft über die Profitabilität der gesamten Geschäftstätigkeit vor Abzug von Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.
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