Marken und Geschäftsfelder

Im Jahr 2024 verzeichnete der Volkswagen Konzern in einem anspruchsvollen Marktumfeld Absatz- und Umsatzzahlen in der Größenordnung des Vorjahres. Das Operative Ergebnis wurde von Restrukturierungsaufwendungen belastet.

DIE KONZERNSTRUKTUR

Der Volkswagen Konzern gliedert sich in die zwei Konzernbereiche Automobile und Finanzdienstleistungen. Dabei setzt sich der Konzernbereich Automobile aus den Bereichen Pkw, Nutzfahrzeuge und Power Engineering zusammen. Die Aktivitäten des Konzernbereichs Automobile umfassen vor allem die Entwicklung von Fahrzeugen, Motoren, Fahrzeugsoftware und -batterien, die Produktion und den Vertrieb von Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Lkw, Bussen und Motorrädern sowie das Geschäft mit Originalteilen, Großdieselmotoren, Turbomaschinen und Komponenten der Antriebstechnik. Das Angebot wird sukzessive durch Mobilitätslösungen ergänzt. Die Marke Ducati ist der Marke Audi und somit dem Bereich Pkw zugeordnet. Die Tätigkeit des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen umfasst die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Direktbank- und Versicherungsgeschäft sowie das Flottenmanagement und Mobilitätsangebote.

BERICHTSSTRUKTUR DES VOLKSWAGEN KONZERNS

UMSATZERLÖSE UND OPERATIVES ERGEBNIS NACH MARKENGRUPPEN UND GESCHÄFTSFELDERN

Der Volkswagen Konzern erwirtschaftete im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 324,7 (322,3) Mrd. €. Das Operative Ergebnis lag bei 19,1 (22,5) Mrd. €.

Im Geschäftsjahr 2024 setzte die Markengruppe Core 5,0 (4,8) Mio. Fahrzeuge ab, die Umsatzerlöse beliefen sich auf 140,0 (137,8) Mrd. €. Das Operative Ergebnis sank auf 7,0 (7,2) Mrd. €.

Der Absatz der Marke Volkswagen Pkw lag im Berichtsjahr mit 3,1 (3,0) Mio. Fahrzeugen über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Polo, der Golf, der ID.7 und der Atlas verzeichneten eine verstärkte Nachfrage. Der neue Passat, der neue Tiguan und der ID.7 Tourer wurden erfolgreich im Markt eingeführt. Die Umsatzerlöse lagen mit 88,3 (86,4) Mrd. € über dem Niveau des Vorjahres. Das Operative Ergebnis belief sich auf 2,6 (3,5) Mrd. €. Neben gestiegenen Fixkosten belasteten Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen das Ergebnis. Positiv wirkten Volumen- und Mixeffekte, optimierte Materialkosten und die Auflösung personalbezogener Rückstellungen aufgrund des Tarifabschlusses.

Im Berichtsjahr setzte Škoda insgesamt 1,1 (1,1) Mio. Fahrzeuge ab. Der Octavia war erneut Bestseller, auch die Modellreihen Fabia, Kamiq, Karoq und Kodiaq verzeichneten Zuwächse. Die Nachfrage nach dem vollelektrischen Enyaq lag weiterhin auf hohem Niveau. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 27,8 (26,5) Mrd. €. Das Operative Ergebnis legte auf 2,3 (1,8) Mrd. € zu, im Wesentlichen bedingt durch positive Volumen-, Mix- und Wechselkurseffekte.

Trotz eines herausfordernden Umfelds erhöhte sich der Absatz von SEAT/CUPRA im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 auf 637 Tsd. Fahrzeuge; das waren 5,9 % mehr als ein Jahr zuvor. Der für Audi gefertigte A1 ist darin enthalten. Der neue CUPRA Formentor und der SEAT Ibiza waren besonders beliebt. Der vollelektrische CUPRA Tavascan, der CUPRA Terramar und der neue CUPRA Leon wurden erfolgreich im Markt eingeführt. Die Umsatzerlöse lagen mit 14,5 Mrd. € um 1,4 % über dem Vorjahreswert. Das Operative Ergebnis nahm im Vergleich zum Vorjahr volumenbedingt um 1,3 % auf 633 Mio. € zu.

Im Geschäftsjahr 2024 gab der Absatz von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf weltweit 404 (423) Tsd. Einheiten nach. Die Modelle Multivan und Caddy konnten Zuwächse verzeichnen. Die Umsatzerlöse lagen mit 15,1 (15,3) Mrd. € in der Größenordnung des Vorjahres. Das Operative Ergebnis sank auf 743 (869) Mio. €, was neben dem Volumen insbesondere aus Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen resultierte.

Die Umsatzerlöse von Tech. Components beliefen sich im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 auf 20,6 (21,3) Mrd. €. Das Operative Ergebnis war mit 703 (583) Mio. € höher als im Vorjahr, was unter anderem auf positive Effekte aus Materialkosten zurückzuführen war. Restrukturierungsaufwendungen wirkten belastend.

Der Absatz der Markengruppe Progressive (Audi, Bentley, Lamborghini, Ducati) belief sich im Berichtsjahr auf weltweit 1,1 (1,3) Mio. Automobile. Die chinesischen Joint Ventures FAW-Volkswagen und SAIC VOLKSWAGEN veräußerten weitere 595 (668) Tsd. Audi Fahrzeuge. Ducati verkaufte im Berichtsjahr 57,4 (58,4) Tsd. Motorräder. Die Umsatzerlöse lagen bei 64,5 (69,9) Mrd. €. Das Operative Ergebnis sank auf 3,9 (6,3) Mrd. €. Die Entwicklung von Volumen- und Finanzkennzahlen der Markengruppe Progressive spiegelt die aktuell herausfordernde Lage wider, insbesondere das schwierige wirtschaftliche Umfeld, den intensiven Wettbewerb, die aktuell laufende Modelloffensive sowie Restrukturierungsaufwendungen für den Standort Brüssel.

Die Markengruppe Sport Luxury (Porsche Automobile) setzte im Geschäftsjahr 2024 weltweit 313 (334) Tsd. Fahrzeuge ab. Der Cayenne war die absatzstärkste Baureihe. Die Umsatzerlöse verringerten sich auf 36,4 (37,3) Mrd. € und das Operative Ergebnis auf 5,3 (6,9) Mrd. €. Ursachen waren im Wesentlichen ein geringeres Absatzvolumen aufgrund der aktuellen Modelleinführungen sowie gestiegene Materialkosten, höhere ergebniswirksame Entwicklungsleistungen und die Fortsetzung der Digitalisierungsstrategie.

CARIAD bündelt die Softwarekompetenz im Volkswagen Konzern. Das Geschäftsmodell umfasst die Entwicklung und den Betrieb einheitlicher Softwareplattformen für aktuelle und künftige Fahrzeugmodelle. Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 auf 1,3 (1,1) Mrd. €, was im Wesentlichen aus gestiegenen Lizenzerlösen durch höhere Fahrzeugvolumina mit CARIAD-Software zurückzuführen ist. Das Operative Ergebnis wurde positiv beeinflusst von der Reduktion der Vorleistungen für neue Softwareprodukte und Fixkosten im Vergleich zum Vorjahr. Gegenläufig wirkten Kosten der Transformation im Zuge der strategischen Neuausrichtung der CARIAD. Insgesamt führten diese zu einem Operativen Ergebnis von −2,4 (−2,4) Mrd. €.

Im Geschäftsfeld Battery sind die weltweiten Batterieaktivitäten des Konzerns – die zukünftige Fertigung von Batteriezellen sowie weitere Aktivitäten entlang der Batterie-Wertschöpfungskette – zusammengefasst. Das Operative Ergebnis von Battery lag im Berichtsjahr infolge des Aufbaus des Geschäftsfelds im Wesentlichen fixkostenbedingt bei −1,1 (−0,4) Mrd. €.

Der Absatz von TRATON Nutzfahrzeuge (Scania, MAN, International (ehemals Navistar), Volkswagen Truck & Bus) lag mit 335 (339) Tsd. Einheiten auf dem Niveau des Vorjahres. Dennoch konnten die Umsatzerlöse um 1,0 % auf 46,2 Mrd. € gesteigert werden. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf 4,2 (3,7) Mrd. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf einen vorteilhaften Markt- und Produktmix sowie eine gute Preisdurchsetzung zurückzuführen.

Im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 erwirtschaftete MAN Energy Solutions Umsatzerlöse in Höhe von 4,3 (4,0) Mrd. €. Das Operative Ergebnis belief sich auf 337 (369) Mio. €. Belastend wirkten insbesondere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufgabe des MGT-Gasturbinen Neubau-Geschäfts.

Die Zahl der im Finanzierungs-, Leasing-, Service- und Versicherungsgeschäft der Volkswagen Group Mobility (ehemals Volkswagen Finanzdienstleistungen) neu abgeschlossenen Verträge belief sich im Berichtsjahr auf 10,3 Mio. Kontrakte. Seit dem 1. Januar 2024 werden weitere Arten von Versicherungsverträgen berücksichtigt, der Vertragsbestand vom 31. Dezember 2023 wurde angepasst. Die Penetrationsrate als Anteil der geleasten oder finanzierten Fahrzeuge am relevanten Auslieferungsvolumen des Konzerns lag bei gleichgebliebenen Vergabegrundsätzen bei 34,1 (32,6) %. Ende Dezember 2024 war der Gesamtvertragsbestand mit 26,7 (25,8) Mio. Kontrakten höher als am 31. Dezember 2023. Im Bereich Kundenfinanzierung/Leasing lag der Vertragsbestand bei 10,2 (10,2) Mio. Kontrakten, im Bereich Service/Versicherungen waren es 16,5 (15,6) Mio. Kontrakte. Am 31. Dezember 2024 verzeichnete die Volkswagen Bank 1,9 (1,8) Mio. Einlagenkonten im Bestand. Das Operative Ergebnis gab auf 3,0 (3,2) Mrd. € nach. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus höheren Risikokosten sowie aus realisierten Währungskursverlusten im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der Volkswagen Bank Rus.

ABSATZ UND UMSATZERLÖSE NACH MÄRKTEN

In der Region Europa/Übrige Märkte lag der Absatz des Volkswagen Konzerns im Geschäftsjahr 2024 mit 4,2 (4,2) Mio. Fahrzeugen in der Größenordnung des Vorjahres. Die Umsatzerlöse stiegen auf 194,1 (187,9) Mrd. €, was im Wesentlichen aus höheren Umsatzerlösen im Finanzdienstleistungsbereich resultierte.

Auf den Märkten Nordamerikas setzte der Volkswagen Konzern im Berichtsjahr 1,1 (1,1) Mio. Fahrzeuge ab. Die Umsatzerlöse lagen bei 67,7 (67,9) Mrd. €.

Im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 war der Absatz in Südamerika mit 606 (513) Tsd. Fahrzeugen höher als ein Jahr zuvor. In der Folge nahmen die Umsatzerlöse auf 19,0 (17,1) Mrd. € zu.

In der Region Asien-Pazifik ging der Absatz des Volkswagen Konzerns – einschließlich der At Equity einbezogenen Gesellschaften in China – im Berichtsjahr um 12,6 % auf 3,1 Mio. Fahrzeuge zurück. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 44,1 (50,1) Mrd. €. Darin nicht enthalten sind die Umsatzerlöse unserer At Equity einbezogenen Gesellschaften in China.

Im Jahr 2024 wirkten sich Sicherungsgeschäfte zur Absicherung von Umsatzerlösen des Volkswagen Konzerns in Fremdwährung mit −0,2 (−0,8) Mrd. € negativ aus.